Ja, die Pandemie-Situation hat sehr vielen Menschen arg zugesetzt. So offenbar auch dem Physik-Professor Roland Wiesendanger aus Hamburg. Mit einer angeblichen Studie will er belegt haben, dass viel darauf hin weisen würde, dass das Covid-19-Virus nicht vom Fleischmarkt in Wuhan, sondern aus dem dortigen virologischen Institut bei einem Unfall entfleucht sei. Nun gut, ich selbst weis nicht wo es her kam und werde den Nachweis nicht bringen. Und das mit der labortechnischen Mutation von Viren experimentiert wird, die für Menschen um ein vielfaches gefährlicher als herkömmliche Viren sind, scheint ebenfalls der Fall zu sein. Wir leben in einer Welt, wo biologische Kampfstoffe existieren – und zwar nicht nur Giftgase, sondern eben auch Krankheitsverursacher. Ihr Einsatz ist entweder akut brutal – wie bei einem Giftgasanschlag bzw. beim Gaseinsatz durch die Polizei gegen Demonstrierende – oder kann verdeckt geschehen, jedoch umso mehr Todesopfer fordern.
„Professor produziert Wissenschafts-fake“ weiterlesenRückblick: Workshop Anarchistische politische Theorie und Gesellschaftstheorie
Vor einem Jahr fand ein Workshop zu anarchistischer politischer Theorie und Gesellschaftstheorie in Jena statt, den ich organisiert hatte. Zu diesem hatte ich eingeladen, um mehreren Anliegen nachzugehen. Zunächst war ich einfach interessiert, wer sich von diesem Thema angesprochen fühlt und sich melden würde. Dann wollte ich wissen, zu welchen konkreten Themenbereichen die einzelne Leute arbeiten oder gearbeitet haben und ob es dahingehend spannende Neuentwicklungen gibt. Drittens sollte der Workshop zu einer Vernetzung beitragen, um anarchistische Theorieproduktion zu stärken und auszubauen. Viertens wollte ich damit schließlich anarchistische Theorie im deutschsprachigen akademischen Bereich sichtbar machen und (im sehr begrenzten Rahmen freilich) in den wissenschaftlichen Diskurs einbringen.
„Rückblick: Workshop Anarchistische politische Theorie und Gesellschaftstheorie“ weiterlesenWas Anarchist*innen in der Wissenschaft machen sei ihnen überlassen
Eine Antwort auf Ben’s Text „Die vierfache (Zweck)Entfremdung wissenschaftlicher Arbeit“, erschienen in der GAIDAO #77
zuerst veröffentlicht in: Gai Dao #78 / Juni 2017
von Mona Alona
In seinem knappen Beitrag in der letzten Gaidao (#77) stellte Ben am Ende die Frage: „Was machen Anarchist*innen im Wissenschaftsbetrieb?“. Die sehr berechtigte Frage wirkt auf mich allerdings rhetorisch. Ben’s Darstellung lässt darauf schließen, dass er für sich die Antwort schon weiß: nichts.
Dabei spricht er ja selbst von einem Dilemma in dem Menschen mit radikalen Vorstellungen und Ansprüchen stecken, wenn sie gezwungen sind, ihre Lohnarbeit zu verkaufen und dies an staatliche Institutionen tun – ein Thema, welches mich und manche*n andere*n – ob direkt oder indirekt – sicherlich schon schwer zu schaffen gemacht hat und möglicherweise lebenslang begleiten wird.
„Was Anarchist*innen in der Wissenschaft machen sei ihnen überlassen“ weiterlesenAnarchist*innen und die verflixten Wissenschaften…
Eine Kritik ausgehend von Martin Loeffelholz‘ Artikel „Alles Schall und Rauch? Eine Kritik an der akademisch-linken Sprachkultur“ (GaiDao 61)
zuerst veröffentlicht in: Gai Dao #63 / März 2016
von Simone
Ausgangspunkte
Der Artikel von Martin Loeffelholz in der letzten Ausgabe der Gaidao fand ich insofern spannend, da ein Thema behandelt, welches in anarchistischen Zusammenhängen meiner Wahrnehmung nach immer wieder mal auftaucht, aber selten wirklich etwas ausgiebiger diskutiert wird: Das Verhältnis von Anarchismus und Wissenschaft.
Moment… ging es in Martins Beitrag nicht um eine „Kritik an der akademisch-linken Sprachkultur“? Ich denke hier wird der eigene Anspruch überdehnt und zielt eben nicht darauf ab, was die Überschrift verheißt. Anstatt die Kritik an akademischer Sprache wirklich konsequent zu Ende zu denken, macht sich Martin zuletzt einfach nur Gedanken darüber, wie mit Akademiker*innen „umgegangen werden sollte“. Seiner Meinung nach „sollte man [… sie prinzipiell] einfach ignorieren“. Weitere Zeilen, die von Ressentiments strotzen lohnt es sich hier nicht weiter zu zitieren. Sie offenbaren meiner Ansicht nach ein äußerst seltsames, selbstbezügliches und strategisch fatales Verständnis davon, was Wissenschaften, der akademische Betrieb und sein menschliches Umfeld sind und wie mit ihnen umzugehen ist. Dies ist äußerst schade, denn mit einer derart verkürzten Haltung verspielen sich Anarchist*innen (zumindest die, die etwas mit Uni-Strukturen oder dergleichen zu tun haben) die Chance, darauf Einfluss zu nehmen, ihre Ressourcen und auch ihre vernünftigen Erkenntnisse für die eigene Sache zu nutzen.
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