Vom Inhalt und Nutzen postanarchistischer politischer Theorien

Lesedauer: 20 Minuten

zuerst veröffentlicht in: Ne znam. Zeitschrift für Anarchismusforschung #6 / Herbst 2017

von Jonathan Eibisch // September 2017

I Warum Postanarchismus? Zur Erneuerung anarchistischer politischer Theorien

Vom Anarchismus soll man nicht leben, sondern für ihn. Anarchistische Praktiken und Anarchismusforschung werden betrieben als energisches politisches Projekt, aus sehnsüchtiger Leidenschaft, als kurioses Hobby oder kleinbürgerliche Marotte. Somit nimmt es nicht Wunder, dass der hier behandelte Gegenstand des sogenannten Postanarchismus von mehreren Seiten Skepsis bis Verachtung auf sich zieht, steht er doch im Verdacht der Akademisierung – und also Entpolitisierung sowie Vermarktung – von radikaler Kritik und des mühsam gepflegten Eigenen, das sich der wissenschaftlichen Betrachtung zu entziehen hat, ja, entziehen muss.

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Zur Aktualität von Charles Fourier – Spätaufklärer und Frühsozialist

Lesedauer: 21 Minuten

zuerst veröffentlicht in: Paradox-A / März 2014

von Jonathan Eibisch

I Eine Entdeckung, welche die Welt verändern würde

Stellen Sie sich folgende Situation vor: Als großherziger, nachdenklicher und sehnsüchtiger Mensch beschäftigen Sie sich Jahre ihres Lebens damit, ein Rezept für einen Verjüngungstrank zu finden. Auch wenn Sie nie Chemie studiert haben, experimentieren Sie privat mit verschiedensten Zutaten und Verfahren, weil sie der brennende Wunsch nicht los lässt, die Formel diesen Tranks zu finden, welcher ewige Jugend bescheren würde. Es geht Ihnen dabei gar nicht um sich selbst, sondern um die ganze Menschheit, welche davon augenscheinlich profitieren würde. Oder: Sie arbeiten an der Erfindung einer Zeitmaschine, wenngleich sie nie Physik studiert haben. Sicherlich, Sie haben über verschiedene Theorien dazu gelesen und sich verschiedene technische Fähigkeiten angeeignet. So sitzen Sie also in einer Garage und schrauben an diesem monströsen technischen Apparat herum, mit der festen Überzeugung, kurz vorm technischen Durchbruch zu sein, welcher das Leben der ganzen Menschheit, quasi die komplette existente Welt vollständig verändern würde.

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Immer (nur) neue soziale Bewegungen oder Senfkorn-Revolution?

Lesedauer: 44 Minuten

Der Revolutions-Begriff David Graebers

zuerst veröffentlicht in: Paradox-A /Aug. 2014

von Jonathan Eibisch [nicht überarbeitet]

Inhaltsverzeichnis

1 Einleitung
2 Die Bedingungen der (revolutionären) Zeit
– Herrschaft – Kapitalismus – Neoliberalismus – Widerstand –
3 Fluchtbewegungen zur anderen Gesellschaft als Leitbilder der sozialen Revolution
– (basis)demokratisch – antikapitalistisch – herrschaftsfrei –
4 Von Aktivisten, Unterdrückten und potenziellem Aufbegehren – die Konstitution des revolutionären Subjektes
– Aktivistinnenszene – Unterdrückte – potenziell alle –
5 Zur revolutionären Praxis
– Aufbau von Alternativkulturen – Organisation sozialer Bewegungen – politische Auseinandersetzung und revolutionäre Aktion – Neues im Alten –
6 Grundlagen eines Revolutionsbegriffes mit den Annahmen Graebers
Literatur- und Quellenverzeichnis

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Moderner Sozialbandit oder politischer Aktivist?

Lesedauer: 70 Minuten

Eine Untersuchung der Autobiographie Lucio Urtubias anhand Eric Hobsbawms Konzeption von Sozialbanditen

zuerst veröffentlicht in: Paradox-A / Apr. 2015

von Jonathan Eibisch

Inhaltsverzeichnis

1 Einleitung
2 Sozialrebellen und Sozialbanditen nach Eric Hobsbawm
2.1 Der Entstehungshintergrund des Forschungsgebietes und Hobsbawms Vorgehensweise
2.2 Zur Charakterisierung von Sozialrebellen und Sozialbanditen
2.3 Die Entwicklung eines Schemas der Sozialbanditen
2.3.1 Die Dimension sozialer Positionierung
2.3.2 Die sozialstrukturelle und sozialpsychologische Dimension
2.3.3 Die politisch-weltanschauliche Dimension
2.4 Exkurs zu den ‚Exproriatoren‘
3 Zur Arbeit mit der Autobiographie „Lucio Urtubia. Baustelle Revolution“
3.1 Zur wissenschaftlichen Arbeit mit (Auto-)Biographien
3.2 Darstellung und Einordnung der Autobiographie Lucio Urtubias
4 Analyse der Autobiographie Lucio Urtubias nach dem Schema Eric Hobsbawms
4.1 Ein Arbeiter und politischer Aktivist mit vielfältigen Beziehungen
4.2 Von der aktiven Armut zum individualistischen Aktivismus
4.3 Anarchistische Moral, rationalisierte Rebellion und klandestine Organisation
4.4 Die individuelle Enteignung als Taktik revolutionärer Kleingruppen
5 Fazit
Literaturverzeichnis

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