Als ich im Gespräch erwähnte, wie die Idiotenpresse sich das Maul zerfetzt über die beiden „Aktivist*innen“ der Letzten Generation, entspann sich ein interessantes Gespräch. Wie widerlich ist es, wenn BILD-Journalist*innen und andere Schreibknechte engagierten Menschen auflauern, um reißerische Beiträge über Irrelevantes zu verfassen? So oder so, die Leute zerfetzten sich die Mäuler?
Ziemlich klar ist, dass das Bürgertum mit dem Verweis auf das Wasser-predigen-Wein-saufen zweier junger Klimabewegter vor allem seine eigene Dekadenz abfeiert. Es geht doch nicht um ein erlebnisorientiertes junges Pärchen auf Bali oder die Frage, wem mit welchem eigenen moralischen Anspruch im Verhältnis zu welchem Privileg, wie viele CO2-Äquivalente zustünden. Denn was für eine ekelhafte Logik eines grün-gewaschenen und nicht minder ökologisch zerstörerischen Kapitalismus ist das bitte?
In unserem Gespräch habe ich dennoch festgestellt, dass ich es anders handhabe. Denn das Problem besteht ja gerade darin, dass die betreffenden Fernurlauber*innen nicht im Einklang mit den hypermoralischen Aktionsformen handeln, die sie praktizieren. Sie machen sich nicht nur unglaubwürdig vor dem konservativen Bürgertum und den Arbeiter*innen, die ihre verblödende Presse lesen und hören. Ich persönlich verachte solches Handeln auch. Vor allem seine Rechtfertigung durch die Letzte Generation, welche vertrat, dass die Betreffenden den Urlaub als „Privatleute“ gemacht hätten und nicht als „Klimaaktivist*innen“.
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