Gerade erschien auf indymedia ein Text mit dem Titel „Feindbild Individualismus“. Ich freue mich, wenn Menschen Positionen formulieren und mit diesen bestimmte Fragen durchdenken. Es ist schwierig, wenn dies völlig entkoppelt von der Lebensrealität geschieht und nur eine philosophische Gedankenspielerei bleibt. Doch ich gehe davon aus, dass die Autor*in des Textes durchaus von ihren eigenen Erfahrungen ausgeht – und sie* verfolgt ja offensichtlich auch ein Anliegen damit.
Das Ganze Thema zum Spannungsfeld von Individualismus und Kollektivismus möchte ich an dieser Stelle nicht noch mal aufmachen. HIER habe ich einen theoretischen Text dazu geschrieben, in welchem verschiedene anarchistische Positionen einbezogen und gegeneinander abgewogen werden. Ich habe mich entschieden, auf den Text „Feindbild Individualismus“ zu verweisen, auch wenn ich die in ihm vertretenen Positionen nicht teile. Denn ich finde es wichtig, verschiedene Standpunkte abzubilden, um eine Diskussion darüber zu ermöglichen. Und die vertretene Perspektive ist zweifellos eine anarchistische, auch wenn ich eine andere habe und sie auch kritisieren würde.
Wenn ich danach gehe, sind meine eigenen Positionen durchaus keine individual-anarchistischen. Ich vertrete aber auch keinen Anarcho-Kommunismus wie die Plattform oder eine syndikalistische Position hinsichtlich der Frage des Spannungsfeldes von Einzelnen und Gemeinschaften. Nun ja, sicherlich muss ich mir auch kein Label geben, denn wie im Text geschrieben wird, handelt es sich bei pauschalen Zuschreibungen oder auch Selbstbezeichungen um ein Verkennen der Komplexität von Individualität und oftmals das Aufdrücken und Annehmen von abstrakten Kategorien, in denen wir nicht aufgehen können – und nicht sollten.
Leider sind die Argumente, die ich vorbringen kann alle schon in früheren Beiträgen formuliert worden. Deswegen will ich an dieser Stelle nur einige Anmerkungen zum Text machen und verwende dafür Stichpunkte:
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