Diese Gedanken sind leider eher traurig. In einem Gespräch mit einem Freund, merkte ich erneut, wie bei ihm jede Hoffnung auf größere gesellschaftliche Veränderungen versiegt ist. Tatsächlich war und ist er sehr engagiert – weniger in organisierten Gruppen, eher lebenspraktisch bezogen. Eine Person mit vielen Fähigkeiten und dem Herz am richtigen Fleck, wie man so sagt. Jemand, der viel kann und viel wollte. Dann hat er aber miterlebt, wie jahrelange, intensive Bemühungen einfach platt gemacht wurden. Die Entscheidung fiel bewusst darauf mit völlig legalen Mitteln und Öffentlichkeitsarbeit einen Freiraum in einer mittleren Stadt.
ls er endlich aufgebaut wurde, bestand er aber lediglich ein Jahr, bevor er von den Stadtbehörden völlig unnötigerweise illegalisiert wurde. Bauland für Unternehmen oder Luxuswohnungen rauszuhauen, ist den selben Behörden aber kein Problem. Mit institutionalisierter Dummheit, nein, mit institutionalisierter Herrschaft haben wir es hier zu tun. Denn unsere Interessen gelten nichts – wenn nicht nach viel Überzeugungsarbeit gesehen wird, dass sie sich irgendwie kapitalistisch verwerten lassen. Und eine solche Argumentation wäre nun freilich wirklich unsinnig, will man mit der kleinen Insel im Chaos der Vernichtung, doch etwas anderes schaffen; einen Unterschied machen.