von Friedrich / Juni 2018

Anarchist*innen sind auch Antifaschist*innen, das sollte eigentlich selbstverständlich sein. Das Verhältnis ist dabei wechselseitiger Art: Anarchismus ist der antiautoritäre und herrschaftsfeindliche Gegenpol zur totalitären Gesellschaftsordnung, welche Faschist*innen (und damit sind weite Teile der AfD eindeutig einzuschließen) anstreben. Umgekehrt bekommen Menschen, die antifaschistisch aktiv sind und darunter mehr als bürgerliche Latschdemos und Luftballonhalten verstehen (auch wenn Letzteres in Jena mittlerweile ebenfalls verboten wurde), es relativ schnell mit den staatlichen Repressionsbehörden zu tun – sei es, indem sie direkt von den Bullen auf die Fresse bekommen oder mit der Androhung strafrechtlicher Verfolgung und Überwachung durch die Geheimdienste leben müssen. Dementsprechend stellt sich bei einer konsequenten Haltung gegenüber Faschismus, die vielen gut tun würde, relativ schnell die Frage, in welchem Gesellschaftssystem wir eigentlich leben, welches erst Nazis hervorbringt, dann auch noch schützt und sich schließlich sogar politisch von ihnen treiben lässt (insofern diese von sich selbst sagen, dass sie keine Nazis wären).
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