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Dem System die Heizung abdrehen! Kommt zum anarchistischen Block auf der Demonstration ‚Mieten und Energiepreise deckenln‘ am 08. Oktober! [Aufruf Hamburg]
Der Zeitgeist ist zum Fürchten: Eine Krise jagt die nächste. Jedes Mal sind wir es, die darunter leiden, und mit jedem Monat, der vergeht, wird das Leid größer. Wir sind es, die um Lohnanpassungen kämpfen müssen, um faire Wochenarbeitszeiten oder einfach um unser Recht menschenwürdig zu existieren – all das, während der Wohlstand der oberen zehn Prozent in unerreichte Höhen wächst und uns zum Himmel stinkt! Deshalb: Dem System die Heizung abdrehen! Für die Soziale Revolution! Kommt zum anarchistischem Block auf der ‚Mietpreise und Energiekosten deckeln‘-Demonstration in Hamburg.
Denn wir sehen längst, wie die Inflation die kleinen Vermögen auffrisst, bis nichts mehr übrig ist und selbst Lebensmitteleinkäufe zu einer existenziellen Abwägung werden. Wir sehen auch, wie unsere Freund*innen in den Krankenhäusern kurz vor dem Zusammenbruch stehen und sich trotzdem in den nächsten Streik werfen. Wie nebenbei vernichtet der Klimawandel weiter ungehindert die Lebensgrundlagen von Milliarden Menschen weltweit. Dennoch werden uns statt Lösungen jedes Jahr dieselben Mager-Kuren verabreicht: eine Erhöhung des Renteneintrittsalters, eine 42-Stunden-Woche, Steuererleichterungen und Gasumlagen zum Schutze des Großkapitals usw. Nach wie vor kein Wort von Umverteilung, Vermögenssteuer, der Abschaltung aller Kohlekraftwerke, nicht einmal ein Tempolimit als Feigenblatt zur Schonung des Klimas ist drin! Die Mieten steigen weiter, Ausgaben der alltäglichen Versorgung erreichen ungeahnte Höhen und wie wir im Winter die Heizkosten bezahlen sollen, konnte uns noch kein*e Wirtschafts-Analyst*in glaubhaft erklären. Unser Ziel ist daher ebenso einfach wie direkt: Wir wollen eine Gesellschaft schaffen, die auf die Bedürfnisse aller Menschen ausgerichtet ist!
Dazu werden wir unsere Kämpfe vereinen und unsere Ziele nicht gegeneinander ausspielen lassen – ein gutes Leben geht nicht auf Kosten anderer! Wir stehen an der Seite aller Streikenden, egal ob in Nordrhein-westfälischen Krankenhäusern, im Hamburger Hafen oder bei ausbeuterischen Lieferdiensten! Wir sind solidarisch mit allen, die sich kreativ und hartnäckig für die Klimagerechtigkeit engagieren und begrüßen alle, die Wohnungskonzerne enteignen wollen oder sich die Erhöhung des Hartz4-Satzes auf die Fahnen geschrieben haben. Wer nicht allein ist, kann den Kampf gewinnen!
Wir wissen: Es ist noch nicht zu spät! Für eine gute Zukunft für alle! Schließt Euch unserem anarchistischen Block an!
P.S.: Und natürlich gilt auch am 08.10.2022: Nazis auf’s Maul
08.10.2022
13.00 Uhr Berliner Tor – Hamburg
Aufruf zum antiautoritären Block am 15.10 in Leipzig
Aufruf zum antiautoritären Block am 15.10 um 15 Uhr ,auf der Demonstration von dem Bündnis „JETZT REICHTS – Wir frieren nicht für Profite“!
Unter dem Motto „Wohnung kalt, Magen leer – unversöhnlich & libertär“ wollen wir uns weiter mit kritischer Distanz an den herbstlichen Sozialprotesten beteiligen. Dazu versammeln wir uns am 15.10. um 15 Uhr auf dem Augustusplatz bei der schwarzen Fahne und schließen uns der anschließend geplanten Demonstration durch die Innenstadt an.
Mit unserem antiautoritären Block wollen wir eigene Akzente setzen, auch wenn uns die sozialdemokratische Politikmühle und sich beteiligenden autoritäre Gruppen gehörig nerven. Statt ritualisiertem und eingehegtem Protest, setzen wir uns für eine sozialrevolutionäre Herangehensweise ein: Soziale Rechte werden nicht durch leise oder laute, bunte oder schwarze Demos verteidigt, sondern durch Organisierung und Kämpfe in Nachbarschaften, Betrieben, sozialen Umfeldern und täglicher Subversion. Diese sollten an einem Ausblick auf eine libertär-sozialistische Gesellschaftsform orientiert werden.
Wir wissen, dass weder solche Sozialproteste für sich genommen noch unsere Beteiligung daran die Verarmung und Verelendung weiterer Schichten der Bevölkerung aufhalten werden. Dennoch verdienen Themenfelder „Kapitalismus, Klassengesellschaft und soziale Kämpfe“ unbedingt unsere Aufmerksamkeit. Darüber hinaus wollen wir die Sozialproteste nicht den rechtspopulistischen Kräften überlassen – von denen wir uns ebenso wie von jeglichen Verschwörungsmythologen und Querfrontbestrebungen konsequent abgrenzen.
Am 15.10. wird der Versuch eines linken Protestes gegen Inflation, Verteuerung und Verschärfung des Klassenantagonismus in eine zweite Runde gehen. Diesmal hat das von Gewerkschaften und verschiedenen linken Gruppen getragene Aktionsbündnis „Jetzt reicht’s! Wir frieren nicht für Profite“ aufgerufen. Das Bündnis adressiert diese fünf Forderungen an die Regierungspolitik: 1. Wir frieren nicht für Unternehmensprofite!, 2. Für eine klimagerechte Zukunft!, 3. Wohnen muss bezahlbar sein!, 4. Echter Inflationsausgleich sofort!, 5. Umverteilung jetzt!
Auch wir selbst wollen mehr Geld im Portemonnaie, um weniger arbeiten oder uns sonst wie durchzuschlagen zu müssen, niemand von uns will frieren oder den Klimawandel anheizen. Aber uns langweilen diese Forderungen an die Regierung. Hinter der möglichst konform gerahmten Botschaft, steht die Annahme, „normale“ Leute würde es verschrecken, wenn sie in ihren Alltagssorgen nicht durch linke Politiker*innen, Gewerkschafter*innen und Protestmanager*innen bekümmert werden.
Wir glauben im Gegenteil, dass zahlreiche Menschen, die von Armut, Elend, Ausbeutung und dem Verfall öffentlicher Infrastrukturen betroffen sind, keine Lust mehr haben, sich mit Brotkrumen abspeisen zu lassen. Denn das ist es, was die sozial-liberale Regierung tut, wenn sie wie Mafiabosse ihren Bürger*innen pauschal 200€ als Inflationsausgleich zusteckt oder ihnen das Vergnügen einer dreimonatigen Freifahrt im zusammengesparten Bahnverkehr gewährt. Darüber hinaus bleiben Forderungen an die Regierungspolitik völlig wirkungslos, wenn ihnen nicht Prozesse der Selbstorganisation von Betroffenen und direkte Aktionen durch sie folgen.
Der Rahmen des „Jetzt reicht’s“-Bündnisses dient vorrangig der Mobilisierung des eigenen linken Klientel und der Inszenierung des schlechten sozialen Gewissens. Wenn das so ist, können wir uns auch strategisch in diesem bewegen – und uns bewusst machen, dass sozialrevolutionäre Tätigkeiten in Arbeitskämpfen, Mietkämpfen, Nachbarschaftsorganisation und Vergesellschaftung von Eigentum und Produktionsmitteln liegen.
Lasst uns als Antiautoritäre, Autonome und Anarchist*innen zusammen kommen, dadurch unsere eigenen Positionen weiterentwickeln, uns bestärken und ausloten, worauf wir Bock haben.