Mit, gegen oder jenseits von Politik?

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Es gibt gute Gründe, die Politik von Regierungen, staatlichen Institutionen, Parteien und NGOs zu kritisieren. Gleichzeitig wollen Menschen in selbstorganisierten Zusammenhängen eigene Politik hervorbringen. Anarchist*innen haben eine grundsätzliche Skepsis gegenüber dem Politikmachen überhaupt. In der politischen Theorie des Anarchismus werden Individuen, das Soziale, die Gesellschaft, die Ökonomie und die Gemeinschaft als Gegenpole zur Politik verstanden, während letztere oftmals dem staatlichen Herrschaftsverhältnis zugeordnet wird.
Ist politisches Handeln überhaupt etwas, was wir verfolgen sollten? Wann, unter welchen Umständen und wie agieren wir auf dem politischen Feld? Gibt es eine autonome Politik und was sind ihre Kriterien?
Wenn wir diesen Fragen nachgehen, können wir andere Praxisformen entdecken, selbstbestimmter und zielgerichteter in gesellschaftlichen Widersprüchen handeln – und den Politikbegriff strategisch mit unseren eigenen Inhalten und Erfahrungen füllen.

Was die Fragen im Nachgang des Vortrags angeht, frage ich mich etwas, ob einige Menschen erwarten, dass ich ihnen die Welt erklären können muss, bevor sie anarchische Überlegungen ernst nehmen. Natürlich habe ich eine Meinung zu verschiedensten Dingen. Interessanter als diese sollte aber die Weise sein, auf die ich anarchistisches Denken darstelle. Deswegen stimmt es trotzdem, dass es anschauliche, anschlussfähige und funktionierende Beispiele braucht, in denen Menschen leben und sich organisieren. Doch kann ich mich nun einmal nicht mit allem beschäftigen und hoffe, die dargestellten Überlegungen inspirieren die eine oder andere Person…