Party Party! Krawalle sind nur einmal im Jahr! Doch im Grunde genommen wissen es alle: Jeder Karneval in Köln, jedes Münchner Oktoberfest und all die unzähligen stumpfsinnigen Dorfbesäufnisse richten weit mehr Schaden an, als die eine oder andere Wutentladung. Wer von Sachschaden spricht, sollte vom Material Mensch, das täglich als Arbeitskraft verschlissen und vom nicht-menschlichen Leben, das verheizt wird, nicht schweigen. Grundsätzliche Gesellschaftsveränderungen kommen ohne hobeln und Späne nicht aus. Das ist die historische Erfahrung und wissen vor allem die professionellen Gewalttäter selbst, die Bullen, Soldaten, Söldner und Faschos. Ab wann also wird die Bedrückung so groß und kann nicht mehr politisch vermittelt und eingehegt werden, dass Leute anfangen, aufzubegehren anstatt nur zu labern und sich um sich selbst zu kreisen? Wirkliche Militanz von „linker“ Seite gibt es ohnehin kaum. Diese würde nämlich Selbstreflexion, Organisation und das Erlernen bestimmter Praktiken voraussetzen. Erster Schritt dafür ist deswegen stets den perfiden Spaltungsversuchen anhand der Frage von „Gewalt“ abzulehnen. Eine eigene Meinung zu bestimmten Dingen, sollte man dennoch entwickeln, die Fetische niederlegen und die eigenen Rituale bewusst gestalten, anstatt zur Folklore verkommen zu lassen.