Lützerath als rote Linie für 1,5°

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Die große Ende Gelände Aktion in Lützerath ist wieder vorbei, dass Dorf aber weiterhin vom Abriss bedroht. Irgendwo muss die Grenze für 1,5° anthropogene Erderwärmung gezogen werden. Deshalb ist es sinnvoll, sich auf Symbole des Widerstands zu beziehen.

Daher möchte ich diesen Brennpunkt hier zumindest zur Dokumentation festhalten. In der Rede der Aktivist*innen des Videos von Greenpeace (letztere durchaus nicht meine Freund*innen) kommen die eindeutig anarchistischen Inhalte zum Ausdruck, welche gleichermaßen an eine lange Tradition anschließen, wie auch ganz zeitgemäß sind. Beeindruckend ist, wenn Menschen beschließen, aus ihrem Alltagsleben auszutreten und sich eine Zeit ihres Lebens ganz einem Leben im Widerstand widmen. Zu beachten und auszubauen ist aber auch das (oft unspektakuläre) alltäglich widerständige Leben, welches potenziell viele Personen führen können.

Dennoch ist hierbei klar, dass es mehr Menschen braucht, die aktiv rebellieren müssten, um sozial-revolutionäre Ziele voranzubringen. Sogenannter „Aktivismus“ kann und darf nicht das Business spezialisierter Protest-Profies sein und bleiben, sondern ist unbedingt zu verallgemeinern. Es bringt nichts, sich zur Speerspitze einer grünen Transformation des Kapitalismus machen zu lassen. Die Lösung dafür kann nicht sein, Protest als Event darzustellen oder Protestierende in einer instrumentellen politischen Logik in Massenaktionen zu verheizen.

Alles in allem scheint in den Aussagen der Aktivist*innen dahingehend ein anderer Umgang mit sich selbst und der Welt durch – der Wunsch nach einem ethischen Leben in Würde, die Sehnsucht nach einer grundlegend anderen Gesellschaftsform. Die dort entstehende Form von Kampf-Solidarität ist die Basis für eine Verbindung verschiedener Kämpfe und sozialer Gruppen und mit ihr die Basis für die Sprengung von Systemgrenzen.

http://luetzerathlebt.info/