
Es dürfte ja den meisten Menschen völlig klar sein, dass es eine sozial-ökologische Revolution braucht, um die menschengemachte Klimaerwärmung und der damit einhergehende + darüber hinausgehende Ökozid abzumildern. Dies wäre die Grundlage für eine konviviale Lebensweise und Gesellschaftsform, welche nicht auf der rücksichtslosen und systematischen Vernichtung allen irdischen Lebens beruht.
Stattdessen wird die Auto-kratie aufrecht erhalten und ähnlich ressourcenintensive marktförmige Alternativen wie E-Autos ins Spiel gebracht. Seit dem jüngsten Krieg werden wieder Fracking und Atomenergienutzung diskutiert, während sich eine Klassen-Auseinandersetzung darum dreht, inwiefern Privathaushalte oder die Industrie auf Einschränkungen in der Gasversorgung einstellen müssen. Und statt vom idiotischen Massentourismus, der Business-Mobilität und unwirtschaftlichen globalen Produktionsketten wegzukommen werden weiterhin Flughäfen ausgebaut – Und das im Jahr 2022, während Wälder brennen und gerodet werden, Seen austrocknen, Meeresleben und Insekten sterben, toxistischer Müll verklappt wird, Gletscher und Polareis schmelzen…
Bürgerliche Medien beschwören dabei vorsichtshalber das Bild einer „grünen RAF“ herauf, wenn sich weiße Mittelschichtskids, welche meinen die Weisheit mit Löffeln gefressen zu haben, für die Lebensmittelrettung auf Straßen festkleben. So etwas wäre quasi „Gewalt“ – weswegen dann auch in linken Medien einige Autor*innen abgehoben über die Legitimität und Strategie von Militanz schwadronieren, während sie kaum Bezug zur realen sozialen Bewegung haben und einfach mal hinschauen, was da so passiert.
Die Klimagerechtigkeitsbewegung braucht zweifellos neue Impulse. Zwar findet in Hamburg auch wieder eine Aktion von Ende Gelände statt, doch der drive, den Fridays for Future brachte ist erst mal ausgebremst. Ihre Aktiven sind freitags in die Schulen zurückgekehrt, haben sich von Parteien oder NGOs einfangen lassen oder betätigen sich in radikaleren Strömungen emanzipatorischer sozialer Bewegungen. Letzteres sieht man dann aber nicht so direkt, wie irgendwelche Heinis, die behaupten „Die letzte Generation“ zu sein und „einen Plan“ zu haben.
Die Graswurzelbewegung gegen Ökozid und für die sozial-ökologische Revolution zur konvivialen Gesellschaftsform geht dennoch weiter! Nieder mit dem fossilen Kapitalismus und der totalitären Verwertungslogik, auf welcher er beruht!
