
Zugegeben, ich werde eigentlich nie danach gefragt, was meine Lieblings-Demosprüche sind. Was ich allerdings feststelle ist, dass die Demos auf denen ich in den letzten Jahren so rumgelaufen bin von einer erschreckenden Armut an Sprüchen geprägt waren. Und das wird vermutlich auch weiterhin so bleiben, wenn Menschen nicht aktiver gute alte und innovative neue Slogans setzen. In diesem Zusammenhang fand ich mich oftmals in den Fußstapfen der Spontis wieder – Ein Funken Ironie sollte dabei sein, wenn der Anlass nicht völlig verfehlt ist.
Eine Bezugsgruppe von fünf Personen reicht im Grunde genommen aus, um eine in der Crowd (noch) unbekannte Parole zu etablieren. Kontinuierlich wiederholen einfach – und das über fünfsechs Demos in einer Stadt nacheinander. Optional auch verbunden mit dem Verteilen von Flugblättern, wo die Sprüche drauf stehen. Wie beim Referat eben – das hilft beim erinnern und einprägen. Deswegen hier erst mal eine Auswahl von 20 Sprüchen, mit denen ich etwas verbinde oder die ich für geeignet hat.
Auf, auf, auf zu neuen Taten, das Vaterland verraten!
Das Prekariat braucht keine Hierarchie – Kein Kommunismus ohne Anarchie!
Ehe, Küche, Vaterland – Unsere Antwort: Widerstand!
Kein Gott, kein Staat, kein Patriarchat!
Gegen Hetze, gegen Gesetze – Für mehr Bauwagenplätze!
Miete verweigern, Kündigung ins Klo. Häuser besetzen sowieso!
Gegen das Konstrukt aus Rasse und Nation – Für die soziale Revolution!
Li – Li- Libertad! Anarquiá – total!
Amore, anarquia – autonomia!
No nation, no border – fight law and order!
Sommer, Sekt und Sonnenschein – So muss Anarchismus sein!
Jetzt kommt’s helle – Intellektuelle!
Ob Punkrock oder Antifa – wichtig ist der Kreis ums A!
Now or never – Anarchy for ever! Jetzt oder nie – Anarchie!
Freiheit entsteht durch kämpfende Bewegung: Für mehr Staatszerlegung!
Wer klug ist, hat es längst erkannt – die Klasse hat kein Vaterland!
Klassenkampf statt Rassenwahn – das Übel fängt beim Bonzen an!
Um Europa keine Mauer – Bleiberecht für alle und auf Dauer!
We we wanna be free – make capitalism history
Ihr werdet’s nicht vermuten, wir sind die Guten