… als „Tag X“ wird häufig eine Vereinbarung über einen →Aktionstag verstanden, an welchem ein revolutionärer Plan durchgeführt werden soll. Diese Vorstellung stammt vermutlich aus Kreisen radikaler Republikaner*innen wie →Auguste Blanqui, welche sich in Geheimgesellschaften organisierten, mit der Vorstellung, dass sie „die Revolution“ zu einem bestimmten Zeitpunkt „machen“ können. Derartige Verschwörungen waren lange Zeit der Schrecken der herrschenden Klassen, weswegen sie →Verschwörungsmythologien erfanden um in der Bevölkerung Angst vor politischen Gegner*innen zu streuen, von den eigenen korrupten Machenschaften abzulenken und die Aufmerksamkeit stattdessen auf Minderheiten, wie insbesondere die Jüd*innen, zu lenken. Das Konzept des Tag X wurde von →Reaktionären adaptiert, einerseits um Militärputsche durchzuführen, andererseits um →faschistische Untergrundgruppen zu koordinieren. Dennoch braucht es auch von anarchistischer Seite bestimmte Vereinbarungen über Aktionstage beziehungsweise die Drohung mit ihnen, um ernst genommen zu werden.
23 X, Tag
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