22 Wille

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… ist erforderlich, um Passivität, →Ohnmacht und →Konsumhaltung zu durchbrechen und zu aktiven, selbstbestimmten und selbstbewussten Handeln zu gelangen. Immer wieder erlangen Anarchist*innen in der Vergangenheit dem Trugschluss, dass es vor allem feste Überzeugungen und Tatendrang bräuchte, um soziale Kämpfe zu führen. Dabei vernachlässigten sie teilweise die →materiellen Bedingungen unter denen →Subjekte einen spezifischen Willen entwickeln können als auch die Tatsache, dass der Wille anderer häufig nicht dem eigenen entspricht. Anarchist*innen wurde „Voluntarismus“ vorgeworfen von anderen →Sozialist*innen, welche ihre Anhänger*innen in Passivität halten wollten, um ihre eigenen →Führungsansprüche durchzusetzen. Umgekehrt findet keine gesellschaftliche und soziale Veränderung statt, ohne dass Menschen einen Willen zu entwickeln, etwas zu tun und zu gestalten. Daher gilt es über die Bedingungen zu reflektieren, unter denen Menschen etwas wollen. Ebenso wichtig ist aber, darüber nachzudenken, was sie wollen, da unsere →Wünsche und Begehren durch die bestehende Gesellschaftsform geprägt sind. Der Wille ist damit zugleich Produkt der bestehenden Gesellschaftsform, wie der jeweiligen Sozialisation, weist aber potenziell auch über diese hinaus.