… bezeichnet neben →Sozialismus und →Konservatismus eine der politisch-theoretisch und ideengeschichtlichen Hauptströmungen moderner westlicher Gesellschaftsformen. Wenngleich der Liberalismus sich auf die Freiheiten und Rechte von Einzelnen bezieht und sie gewährleisten will, werden in ihm meistens die materiellen und sozialen Bedingungen ausgeblendet, mit welchen diese erst für alle möglich werden. Als National-Liberalismus war und ist er politisches Projekt zur Verteidigung und Vermehrung des Besitzes herrschender Klassen. Als Sozial-Liberalismus richtet er sich allgemein gegen die Reglementierung und Einschränkung von Individuen, relativ unabhängig von deren gesellschaftlicher Schicht und Milieu. Liberale Gedanken sind in den Anarchismus durch dessen Betonung von →Selbstbestimmung der Einzelnen oder der Konzeption →freier Vereinbarungen eingegangen und haben ihn mit geformt. Die Radikalisierung liberaler Vorstellungen als „libertär“, verweist daher einerseits auf den Anarchismus. Andererseits wird diese Bezeichnung mittlerweile maßgeblich von „Rechts-Libertären“ zur Selbstbezeichnung verwendet, welche von einem brutalisierten bürgerlichen →Freiheitsverständnis und der aggressiven Verteidigung des →Eigentumsrecht ausgehen.
12 Liberalismus
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