
Peter Kropotkin war einer der einflussreichsten anarchistischen Denker*innen seiner Zeit. Bis heute gilt er als Theoretiker des anarchistischen Kommunismus. Mit seinem wissenschaftlichen Ansatz vertrat er die Auffassung, dass eine anarchistisch-kommunistische Gesellschaft eine realistische Option darstellt und es vor allem der Bewusstseinsbildung und Organisierung der verschiedenen unterdrückten Gruppen und Klassen bedarf, um in die soziale Revolution einzutreten. Bewegend ist auch die Lebensgeschichte des „anarchistischen Fürsten“, welcher als Kind Page des Zaren war, also aus dem russischen Hochadel stammte, diese Position jedoch restlos aufgegeben hatte, um sich der Wissenschaft zu widmen und seine Fähigkeiten der anarchistischen Bewegung zur Verfügung zu stellen. Schriften wie Die Eroberung des Brotes, Worte eines Rebellen, Gegenseitige Hilfe in der Tier- und Menschenwelt und seine unvollendete Ethik zeugen von der unermüdlichen Grundlagenarbeit, der er nachging, um dem Kampf für Anarchie vom schönen Traum auf den Boden der Tatsachen zu holen. Im hohen Alter ging er in das revolutionäre Russland, wo er ungeheuere Popularität genoss. Zu seiner Beerdigung wurden hunderte von den bolschewistischen Reaktionären inhaftierte Anarchist*innen noch einmal freigelassen und folgten dem Trauermarsch durch Moskau, an welchem mehrere 10000 Menschen teilgenommen haben sollen. Dies wird im historischen Video festgehalten.