Auch wenn ich noch nicht weiß, wie ich diesen Blog genau bespiele, scheint mir Musik irgendwie dazu zu gehören. Nach getaner Kopf-Arbeit sucht der Mensch einen Weg, diesen frei zu kriegen. Daher bedient er sich prä-pandemischer Rituale, die auch damals nur gelegentlich funktionierten…
Wie auch immer, die Nerven ironisieren gekonnt den Konservatismus moderner Popmusik, welche mit der Depression kokettiert und danach trachtet, sich ins bestehende Schlechte einzufügen. Bricht das gewohnte miefige Ordnungsgefüge aus patriarchaler Kleinfamilie, Anerkennung in der Arbeitswelt und klaren hierarchischen Strukturen im Politischen auseinander, erscheint dem bürgerlichen Subjekt nach seiner konformistischen Revolte immer noch der Selbstmord näher, als ein sozial-revolutionäres Engagement. Ob im Lied der romantische Kitt freilich tatsächlich untergraben oder ihm gerade durch seine ironische Wendung ein Tribut gezollt wird, liegt im Ohr der Hörenden…